Nach einem Umzug muss man sich einleben. Es geht nicht darum, die Vorteile zu genießen, für die man den Umzug auch für eine gute Idee hielt. Sondern auch mit den Nachteilen klarzukommen, die sich aufzeigen, sobald man den Umzug hinter sich hat.
Zu den Vorteilen gehört sicher der kurze Arbeitsweg. Ich brauche nun statt der einen Stunde oder sogar mehr, je nachdem wie viel Zeit die Bahn oben drauf packte, nur noch 6-8 Minuten. Ein Segen!
Mehr Platz und eine wesentlich besser auf eine gemeinsame Nutzung ausgelegte Küche! Es macht jetzt nicht nur mehr Spaß, gemeinsam zu kochen, sondern jetzt haben wir beide auch Platz dies gleichzeitig in der gleichen Küche zu tun!
Zu den Herausforderungen gehört es, eine Fahrradwerkstatt zu finden. Es gibt zwei Läden in Montabaur, die keine Kunden annehmen, die nicht die Fahrräder dort gekauft haben. Und wenn doch, dann nur in der Zeit von Oktober bis März.
Eine Alternativen zu diesen Läden lehnte die Reparatur ab. Ich benötigte wegen einer kaputten Speiche ein neues Hinterrad. Aber der Laden konnte vom Großhändler nur zwei neue Felgen bestellten. Ich brauchte nur eine… Und so lehnte er den Auftrag ab.
Ich bin aber fündig geworden: https://www.radhaus-pacak.de. Ein Anruf, Terminvereinbarung und dann das Fahrrad abgegeben. In wenigen Tagen war das Fahrrad fertig. Alles fein! Und der Kicker: kein Austausch des Hinterrades notwendig. Allerdings haben sich genug andere Wartungsthemen aufgetan…
Etwas komplizierter war das Finden eines guten Bäckers. Man merkt meist erst im Urlaub wie viel Wert man auf gutes Brot legt. Es ist erstaunlich für mich, dass wir hier in Deutschland, mit einer solchen reichen Kultur für Brot so sorglos mit den Bäckern umgehen. Hier in Montabaur ist der Gang zu vorgebackenen Waren deutlich verbreiteter als ich das in Köln erlebt habe. Oder in Köln gab es für die drei Bäcker, die noch selbst gebacken haben, noch genug Kunden, wohingegen in Montabaur die Leute vordringlich Geld für Brot sparen wollen.
Das Dilemma wird deutlicher, wenn es um die Auswahl für Brötchen geht. Es gibt überall Brötchen. Sehr günstig. Aber so schmecken die dann auch. Jeder Bäcker hat seine eigene Spezialsorte, „Rosenbrötchen“ oder „Wäller Jungs“ die dann etwas besser ist. Sowas wie gute Dinkelbrötchen, oder Mohn- und Sesambrötchen haben wir hier noch nicht gefunden.
Wir haben etwas Feldforschung betrieben, hier die Ergebnisse bisher:
Bäcker | Testergebnis | Bewertung |
Die Lohner’s | Haben auch Sonntags bis 11 Uhr geöffnet. Aber man sollte Sonntags früh da sein, wenn man die volle Auswahl genießen will. | ![]() ![]() ![]() Die Rosenbrötchen sind gut und die Croissants sind auch lecker! |
Bäckerei Grund | Die Öffnungszeiten sind besser, da Sonntags auch länger dort eingekauft werden kann. Hier haben wir aber bisher nur selten was gekauft. | |
Die Mühlenbäcker | Der Mühlenbäcker ist überall bekannt. Das ist nicht nur ein Bäcker, sondern auch ein Ort, wo Mittagstisch geboten wird. Die Schnippelpizza sollte man unbedingt ausprobiert haben. | ![]() ![]() ![]() Die Schnippelpizza probieren! |
Bäcker vom Markt | Der Bäcker ist immer am Donnerstag und am Samstag auf dem Markt. Auch hier empfiehlt es sich, früh da zu sein, bevor die gute Auswahl ausverkauft ist. Gutes Brot, gute Brötchen und eine schöne Auswahl an Kuchen! | ![]() ![]() ![]() ![]() |
Was echt noch fehlt ist eine Quelle für Produkte aus der Gegend. Hier hat jeder Supermarkt lokales Gemüse oder Obst im Angebot. Aber lokal reduziert sich meist auf „aus Deutschland“. Und es ist erstaunlich, wie viel Plastik in den Supermärkten hier benötigt wird, Produkte wie Tomaten oder Karotten zu verkaufen.
Auf dem Markt am Samstag gibt es gutes Gemüse aus der Gegend. Witzig dass der Händler extra aus Nastätten angereist kommen muss.